Test MP3-Player SanDisk Sansa Clip+


Wer kennt das nicht? Die Zeit ist kalt, man steht am Bahnhof und wartet mal wieder auf einen verspäteten Zug. Will man unterhalten werden, fällt auf, dass der Handy-Akku fast erschöpft ist. Der alte MP3-Player blieb wie immer zu hause (da zu sperrig) und mit einer Größe von 256MB sind sowieso nur wenige komprimierte Lieblingsalben abspielbar. Und eigentlich wollte man doch noch die Nachrichten des Tages mitbekommen! Das nervt und wer viel unterwegs ist und nicht selbst das Fahrzeug durch den Verkehr manövrieren muss, kennt die beruhigende Wirkung der Lieblingsmusik: Augen zu und abschalten. Heute hat zwar wohl jeder ein portables Musikgerät dabei, aber nicht jeder ist damit zufrieden: Entweder ist das Gerät zu alt (zu wenig Speicher, kennt kaum Formate, ist langsam bei der Navigation,…), entspricht nicht mehr den eigenen Ansprüchen (weder klanglich noch von der Bedienbarkeit) oder ist einfach zu groß. Und da Apple zwar tolle Produkte verkauft, diese aber generell recht teuer und mit diversen Softwarenötigungen versehen sind, war die Suche nach einem geeigneten Gerät klar eingeschränkt:

+ klein soll er sein: Ich will keinen Display-Prügel, ich will Musik hören!
+ langer Akku: Ich will nicht nach wenigen Stunden Steckdosen suchen!
+ Speicherkartenslot: Ich brauche Platz!
+ sollte viele Audioformate beherrschen: Ich will mehr als nur MP3-Support!
+ Radio: Wichtig!
+ gute Klangqualität: Ich will kein Rauschen mehr!
+ stabile Firmware: Ich will mich nicht mit abstürzenden Softwarekatastrophen rumschlagen! (schön auch: mittlerweile funktioniert die alternative Firmware Rockbox auf dem Clip+, unbedingt anschauen!)
+ Drag & Drop und kein Software-Installations-Müll: Ich will kein iTunes und keinen „Musik-Verwaltungs-Murks“, ich will ein Massenspeichergerät, welches per USB problemlos gefunden wird und vor allen Dingen keine proprietären Stecker verwendet!
+ günstiger Preis: Ich will nicht mehr als 50 Euro dafür ausgeben!

Und damit bin ich auf den SanDisk Sansa Clip+ gestoßen…

Start:

Geholt habe ich mir die 2GB Version geholt, dazu eine 8GB MicroSD-Karte. Was da alles drauf paßt, könnt ihr hier nachlesen (englisch). Die Verpackung ist furchtbar,  purer Blister-Frust. Einmal ausgepackt, ist man überrascht: Der Player ist wirklich nur so groß wie eine eine kleine Streichholschachtel. Nach nur wenigen Sekunden ist das System einsatzbereit, sehr schön. Also gleich befüllt (das beiligende USB-Kabel ist allerdings super kurz, ca. 5cm) und ausprobiert, dank Drag & Drop Funktion wird keine lästige Software benötigt (WinXP SP3 und Windows 7 Starter). Die Angabe im Handbuch, das man das Gerät auch mit dem Windows Media Player synchronisieren könnte, interessiert mich ehrlich gesagt einen kalten Kaffee. 😀 Den internen Speicher werde ich wohl weniger nutzen, ich verwende eher externe MicroSD-Karten mit einem USB-Lesegerät. Das geht schnell und problemlos, ich kann das Gerät aber auch an einen PC hängen und von dort befüllen (MTP, recht lahm oder MSC, was deutlich schneller geht. Hier gibt es weitere Infos zu den Transfer-Protokollen (englisch)).

Beim Einlesen einer voll befüllten 8GB MicroSD-Karte dauert der Einlesevorgang etwas länger (ca. 3-5 Minuten, mit einer SanDisk Class 2 Karte 5 Minuten, mit einer Transcend 8GB (Class 6) 3 Minuten, beide identisch befüllt). Dies liegt wohl daran, dass einige Lieder unnütze ID3-Tags mitbringen, die ich mal bei Gelegenheit mit EasyTAG durchgehen sollte – zumal dies jedesmal geschieht, wenn man seine Lieder wechselt oder eine neue Karte einschiebt. Diese sitzt nebenbei gemerkt fest im Gehäuse und rastet ohne nennenswerte Kante ein. Vorbildlich, das habe ich schon anders gesehen. Der USB-Anschluss liegt übrigens frei und wird nicht von einer Verschlußkappe geschützt. Das nur so als Randbemererkung.

Die Clip-Funktion ist zwar nett, aber da das Material aus Plastik ist und nicht wirklich stark hält, habe ich den Player meist in der Hosentasche.  Da bietet Apple deutlich griffigere und stabilere Lösungen an. Schade auch, dass man ihn nicht abnehmen kann. Wer will, kann sich noch passende Silikon-Hüllen holen, gibt es meist für wenige Euros bei eBay und Co.

Handhabung und Bedienung:

Die Navigation geht flott von der Hand (Klick nach rechts -> Menüebene tiefer, Klick nach links -> Menüebene nach oben) und indexiert internen und externen Speicher zusammen. Zum Glück gibt es eine Ordnerfunktion, falls man wie bei mir die ID3-Tags noch nicht aktualisiert hat. Dort werden die Dateinamen angezeigt (oder ID3-Tags, falls vorhanden) und die Files in alphabetischer Reihenfolge sortiert, lange Namen scrollen durch das Display (nicht in der Geschwindigkeit anpassbar). Dank Menüpunkt „Titel löschen“ ist man in der Lage, ungewollte Lieder ohne PC zu entfernen, das ist mir gleich aufgefallen und eine feine Sache! Wer Podcasts oder Hörbücher hört, findet die entsprechenden Ordner vorgespeichert.

Niedrigste Helligkeitsstufe bei hellem Licht

Für Leute mit größeren Pranken sind die Tasten noch gerade gut bedienbar (unbeleuchtet), der Druckpunkt einwandfrei und leichtgängig. Die Klickgeräusche könnten aber etwas leiser sein, störend ist dies aber nur bei leiser Umgebung. Das OLED-Display (sehr gut ablesbar, in cyan und gelb) ist selbst auf der untersten Stufe und bei starkem Licht noch lesbar (siehe Bild), in der höchsten Stufe leuchtet es mit kräftigen Farben und ist auch bei direkten Sonneneinstrahlung sehr gut ablesbar. Um den Akku zu schonen, schaltet es sich je nach Einstellung schnell wieder aus. Das Gehäuse spiegelt leicht, dies stört aber nicht sonderlich.

Mit dem Home-Knopf gelangt man jederzeit zurück ins Menü (Musik läuft zum Glück weiter!) und wieder zurück zur Liedansicht. Hält man die Taste ca. 2 Sekunden gedrückt, wird die Tastensperre aktiv, auch wenn das Gerät meint, man müsse dafür den „Power-Knopf“ drücken. Jaja, die Übersetzungsexperten aus Übersee 🙂 – kann aber sein, dass das mit einem Firmwareupgrade geändert wird. Der Clip+ merkt sich weiterhin die Stelle , an welcher das Gerät ausgeschaltet wurde, was vor allen Dingen Hörbuchliebhaber freuen dürfte. Drückt man während des Spielens einmal die Bestätigungstaste, erscheint eine Visualisierung (siehe Bild weiter unten), drückt man ein zweites Mal, erscheinen die Angaben des nächsten Liedes. Hält man die Bestätigungstaste gedrückt, kann man das Lied bewerten oder zurück zur Musikliste navigieren – je nach gewählter Einstellung.

Da es ja schon den Vorgänger Sansa Clip gibt, ist die Firmware ausgereift. Und sie versteht es, Playlisten wiederzugeben (mehr dazu hier) und Dateien ohne Pause abzuspielen (gapless playback, wobei eine ganz kleine Pause dennoch entsteht). Um eine Playliste zu erstellen, verwende ich Winamp (Lite), es gehen aber auch andere Programme wie z.B. MediaMonkey: Die Lieder auf den Player kopieren >> Diese in Winamp laden >> Playlist wie gewünscht bearbeiten >> Playlist auf dem Clip+ speichern >> Fertig!

Und es gab bis jetzt keinen einzigen Absturz oder Hänger! Das Gerät bootet recht schnell, nach ca. 5 Sekunden gehts los. Schön auch: Die Diktierfunktion klingt ordentlich und ist praktisch, wenn man was nicht vergessen möchte. Die SlotRadio-Funktion halte ich für überflüssig, aber SanDisk will eben was vom digitalen Musikvertrieb abbekommen.

Was mich ein wenig stört: Man kann nicht angeben, wie lange eine Lied noch gespielt wird. Es wird nur die verstrichene Zeit angezeigt. Als Orientierung dient lediglich der Forschrittsbalken unter dem Liednamen. Beim Vorspulen ist die Musik lautlos und man kann leider nicht über Ordner oder über Liedergrenzen spulen. Vielleich wird das ja mit einem Firmware-Update nachgeliefert. Die niedrigste Lautstärkestufe (z.B. beim Einschlafen mit Sleep-Funktion) ist leider etwas zu laut, das müsste auch leiser gehen. Die Maximallautstärke ist für meine Verhältnisse laut genug, ich habe noch nie bis zum Anschlag gehört, aber es gibt wohl Leute, denen das nicht ausreichen soll (warum auch immer 🙂 ). Im Systemenü darf natürlich nicht die Umschaltung der Lautstärke von „mittel“ auf „laut“ vergessen werden. Die Maximallautstärke habe ich bisher nie verwendet, da dies in den Ohren schmerzt. Es sei noch angemerkt, dass der Clip+ „Replay Gain“ beherrscht – wer es braucht…

Radio:

Das Radio ist in Ordnung, ich habe sowieso keine Wunder erwartet. Die Sender (bis zu 40 Stück abspeicherbar) können in 0,05-Schritten angewählt werden und wenn der Empfang gut ist (besser allerdings, wenn auf Mono umgestellt wird), ist der Klang sauber und klar. Leider werden keine RDS-Angaben angezeigt. Das stört gerade dann, wenn man unterwegs ist und nicht weiß, auf welcher Frequenz die gewünschten Sender laufen. Wer will kann Radio-Programme aufnehmen und ein automatischer Suchlauf ist mit an Bord.

Akku:

Der Akku ist beim Kauf schon etwas geladen (läßt sich übrigens nicht austauschen), eine Komplettladung dauert ca. 2-3 Stunden (USB Reiselader gibts für wenige Euros bei eBay und Co., z.B. Hama Piccolino USB). Die Akku-Dauer könnte länger sein: Bei 1/3-Display-Helligkeit (Display ausschalten nach 10 Sekunden, wenig Navigation) reicht dieser höchstens für 10 Stunden (interner Speicher + MicroSD-Karte), auch auf der geringsten Stufe habe ich die angegebenen 15 Stunden nicht erreichen können. Was ebenfalls stört: Ist der Akku nur noch halb voll, ist das Gerät bereits nach weniger als 3 Stunden leer. D.h. die Akkuanzeige ist somit nicht linear abnehmend. Erst wundert man sich, warum der Akku auch nach 4 Stunden immer noch fast voll ist, danach sinkt die Anzeige aber recht schnell. Dies ist wohl ein grundsätzliches Forschrittsbalken-Problem, das kenne ich auch schon von anderen Geräten. Generell scheint sich der Player mit Radio und MicroSD-Zugriff schneller zu entladen, denn vor allen Dingen durch ersteres ist in der Regel nach 8 Stunden Schluß. Es lohnt sich also vielleicht, eine größere Version des Gerätes von Anfang an einzuplanen. Da der Akku im Laufe der Zeit schwächer werden wird, ist dieser Punkt leider nicht so wirklich gut zu bewerten. Ich bin allerdings deutlich schlimmere Fälle gewohnt. Wer eine größere Version kauft, kann etwas Akku-Laufzeit sparen, die besten Ergebnisse werden mit MP3-Dateien im internen Speicher erzielt, bei niedrigster Hintergrundbeleuchtung und geringer Lautstärke. Damit waren 12 Stunden drin. Einen Test mit geringster Lautstärke, MP3 und keiner Displayaktivierung nach dem Einschalten habe ich aus praxisunrelevanten Gründen nicht durchgeführt. Vielleicht dienten diese Umstände SanDisk als Testergebnis, ich halte das aber für irrelevant. 😉

Klangqualität:

Spektrometer

Neben MP3 spielt der Clip+ noch OGG, WMA und FLAC ab (*)! Erster Test (FLAC): Der Shatter-Soundtrack! Klingt berauschend, glasklar, purer Audio-Genuß! Dies bestätigt sich bei allen Musik-Genres, manchmal lohnt es sich aber auch, den Equalizer zur Hilfe zu nehmen, um den Klang noch ein wenig zu verbessern. Habe ja schon in den Testberichten gelesen, dass der Ton sehr gut sein soll und dies ist tatsächlich der Fall – allerdings nicht mit den mitgelieferten Kopfhörern! Zugegeben: Sie sind ok. Ich bin kein audiophil veranlagter Mensch und habe auch jahrelang mit GameBoy-Kopfhörern oder rauschenden MP3-Playern Musik gehört. Auch bin ich niemand, der Sennheiser (nur einmal die Einstiegsgeräte getestet), Koss oder Denon-Geräte kauft. Sie sind mir schlicht und ergreifend zu teuer. Es gibt Leute, die meinen, man müsse spezielle Rohlinge verwenden, weil der Klang unterschiedlich generiert werden würde und es gibt Magazine, die sowas auch noch testen (!). Das ist defintiv nicht meine Welt. ABER: Ich kann sehr wohl Unterschiede feststellen und deshalb mussten neue Ohrhörer her!


* Testalben: Hammerfall – Legacy of the Kings (MP3 VBR 192kbit/s) | Nightwish – Century Child und Once (beide OGG VBR 160kbit/s) | Morcheeba – Dive Deep (MP3 VBR 224kbit/s) | Amy Macdonald – This Is the Life (OGG VBR 160kbit/s) | Linkin Park – Meteora (MP3 VBR 224kbit/s) | Mario Lopez – Sounds of Nature Part 2 (MP3 160kbit/s) | RMB – Thirteen Stories & Widescreen (bei MP3 VBR 224kbit/s) | Beethoven – 9. Symphonie (FLAC) | Shatter OST (FLAC)

1. Warum überhaupt Neue?
Die beim Clip+ beiliegenden Kopfhörer sind wie schon erwähnt recht durchschnittlich. Mehr nicht. Das größte Problem ist der fehlende Bass. Sie wirken etwas schwach und obwohl der Clip+ einen Equalizer besitzt, kann man damit trotzdem nicht mehr viel verbessern. Früher hätte ich sowas akzeptiert, aber nachdem ich mit meinem Handy und meinem alten MP3-Player vom Lidl gemerkt habe, dass Rauschen bei ruhigen Passagen keinen Spaß macht und vor allen Dingen Gesangseinlagen von Metalalben (Hammerfall, Nightwish, Dragonforce,…) überhaupt nicht klar klingen, kenne ich die Nachteile billiger Lösungen. Dieser Umstand ist mir beim Clip+ aufgefallen, wenn dies auch nicht ausschlaggebend für einen Neukauf der Ohrhörer war. Das größte Manko und der Grund für Neue: Die Stöpsel dröhnen ihre Lautstärke nach draußen! Selbst bei mittlerer Lautstärke erntet man von Mitreisenden in Bus und Bahn nur noch genervte Blicke. Wenn mal wieder chillige Jugendliche ihre Ohren in Maximallautstärke und Bass-Boost zuhämmern weiß ich mittlerweile woran das liegt: Die Ohrhörer taugen nichts! Sie sind meist einfach nur laut, blechern und beschallen Gott und die Welt, nur nicht den Besitzer. Zwar immer noch besser als nervtötende Handylautsprecher, aber trotzdem keine Lösung.


2. Warum In-Ear?
Da ich bei meinem Handy billige In-Ear verwenden kann (lagen bei), bin ich auf die Vorzüge gekommen. Die Außenwelt wird abgeschirmt, der Ton geht ins innere wo er hin soll und man braucht die Lautstärke nicht mehr so weit aufdrehen. Zudem fallen sie (bei mir zumindest) nicht aus den Ohren. Blöd nur, dass meine Handy-Ohrstöpsel mit einem 2,5mm-Klinke-Anschluß statt 3,5mm versehen sind. Meine guten Sony MDR-E 829 sind zwar in Ordnung (inkl. tollem Aufbewahrungssystem), aber sie fallen mir immer wieder heraus, das geht bei In-Ear und meinen Ohren nicht. Doch von welchem Hersteller nun geeignete In-Ear-Hörer kaufen? Sennheiser habe ich einmal mit den Sennheiser OMX 50 VC ausprobiert, eine mittlere Katastrophe. Nach wenigen Monaten hat nur noch eine Seite funktioniert und der Tragekomfort war längst nicht so gut wie erwartet. Bei dem Preis (~20 Euro) hatte ich auch keine Klangwunder erwartet, aber selbst das war zu wenig.

3. Warum Philips?
In die engere Auswahl kamen schließlich die Sony MDR EX 35 und die Philips SHE 9550 (Kriterium: Unter 20 Euro). Im Endeffekt habe ich mich für die 9550er entschieden (Gründe: 15° Anordnung, Design, Trage- und Transportsystem, generell gute Rezensionen). Im Vergleich zu den „geraden“ No-Name-In-Ear meines Handys fällt auf jeden Fall positiv auf, dass die 15°-Neigung der Ohrhörer wirklich den Tragekomfort verbessert und die Stöpsel nicht aus den Ohren abstehen. Der Unterschied zwischen den Sansa Clip+ Ohrstöpseln zu den Neuen ist qualitativ gesehen wie Tag und Nacht! Es gibt nun endlich Bass, die Musik ist jetzt glasklar und die Dämmung gut – wobei In-Ear-Ohrstöpsel einen Nachteil mit sich bringen (neben der Isolation der Außenwelt 😉 ): In ruhigen Passagen hört man sich selbst atmen und es werden Laufgeräusche übertragen. Man muss also selbst testen, was einem wichtiger ist. Und jetzt wird die Zeit zeigen, ob die Qualität auch so bleibt.


FAZIT:

Der Sansa Clip+ und die 9550er bieten einwandfreie Unterhaltung. Denn die Anforderungen hat der Clip+ bis jetzt (fast) komplett erfüllt:

+ klein: Ja, das ist er!
+ langer Akku: Jein, ~10 Stunden. Gut, mein Handy hat 2 Stunden gehalten, aber wenigstens die angegebenen 15 Stunden hätten es ja sein können.
+ Speicherkartenslot: Hat er. Geht laut SanDisk bis 16GB, vielleicht sogar 32GB (SDHC). Die Karten sind aber eh so klein.
+Audioformate : Da ich für die eigene Umwandlung gern OGG und FLAC verwende, ist der Clip+ Spitze! AAC kann er allerdings nicht.
+ Radio : Ist ok. Kann so morgens die Nachrichten hören. RDS wäre schön gewesen.
+ gute Klangqualität: Gut mit den normalen, sehr gut mit den SHE 9550, Top wahrscheinlich mit höherwertigen Hörern.
+ stabile Firmware: Sie ist ausgereift. Es gibt ein paar Funktionsmerkmale, die man noch verbessern könnte, aber im Großen und Ganzen sehr gut.
+ Drag & Drop und kein Software-Installations-Müll: Beherrscht entweder MTP (recht lahm) oder MSC (für Apple, Linux,…)
+ günstiger Preis: Habe meinen für ~30 Euro erhalten (2GB).


Sonstiges:
– Das Design des Players ist wohl Geschmackssache, in schwarz sieht er aber edel aus. Leider sieht man auf dem Gerät jeden Fingerabdruck. Eine Silikon-Hülle ist zu empfehlen.
– Der Clip+ macht einen stabilen Eindruck und auch hier muss die Zeit zeigen, ob Tasten und Druckpunkte weiterhin vorbildlich reagieren.
– Der Clip/die Klammer zum festhalten ist nicht besonders stark und leider nur aus Plastik. Vielleicht werde ich versuchen, diese abzunehmen, um die Größe des Gerätes weiter zu reduzieren.
– Die Navigation ist absolut in Ordnung und leicht verständlich, auch für Leute, die wenige Technikkenntnisse haben.
– Es gibt durchaus ein paar Funktionskritikpunkte (Zeitangaben bei Lieder z.B.), aber diese fallen nicht groß ins Gewicht.
– Es liegt nur ein USB-Kabel bei (sehr kurz), d.h. man kann den Player auch nur am PC oder einem Gerät mit USB-Anschluss laden. USB-Stromapter gibts aber für wenige Euros.

Was man noch verbessern könnte, hat Anythingbutipod.com zusammengefasst. 🙂

Firmware:

Für den Clip+ gibt es mittlerweile auch Firmware Updates, allerdings lohnt es sich bis jetzt nicht, diese aufzuspielen:

1.02.09 (DL): Hier wurde vor allen Dingen die Lautstärke für den europäischen Raum gesenkt. Wer weiterhin die vollle Lautstärke möchte, sollte als Region USA/Amerika wählen und unter Einstellungen –> Systemeinstellungen –> Lautstärke –> auf hoch setzen. Ansonsten wurden ein paar unwichtige „Käfer“ beseitigt…

1.02.13 (DL): Ein gutes Features: Im Prinzip beherrscht der Clip+ „gapless playback“, also die pausenlose Fortsetzung der Tracks, aber leider gibt es doch eine kurze Stille. Dies scheint nun für LAME encodete Dateien verbessert worden zu sein. Ansonsten wurde die Radiolautstärke herabgesenkt (warum auch immer) und ein paar weitere Käfer umgenietet…

1.02.15 (DL): Bietet als Verbesserung nur die Unterstützung für die französische Sprache.

Update 15.07.2010: Alternativ sollte man sich auch die Rockbox-Firmware anschauen (offizielle Seite). Die Firmware ist so gut wie fertig (bei USB-Verbindung wird wieder die Original-FW gestartet) und bietet einige Vorteile, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte!

Update 30.01.2011: Der Langzeittest (über 1 Jahr) hat noch weitere Kritikpunkte ergeben:

– Der Clip hat sich wenigen Monaten gelöst, dies ist auch kein Garantiefall. Mich stört es nicht, da ich den Player auf der Rückseite nun glatt geschliffen habe und ich den Clip nicht verwendet habe, aber es gibt durchaus Leute, die diesen nutzen wollen.

– Die Oberfläche ist leider wirklich nichts für Fingerabdrücke. 😉

Ansonsten ist positiv aufgefallen, dass der Player trotz täglicher Bedienung immer noch einwandfrei funktioniert und auch die Tasten keinerlei Probleme machen. Das kannte ich auch schon anders… Nutze seit über einem halben Jahr Rockbox und will es auch nicht mehr missen. Viele der Kritikpunkte sind damit entkräftet worden und auch die Akkulaufzeit hat sich verlängert!

Update 10.02.2012:  Der kleine Sansa fällt mir alle paar Monate Steintreppen runter oder wird in der Tasche von Büchern gequetscht. Bislang nicht ein Problem mit dem Gerät! Es gibt einen kleinen Haarriss auf der Gehäuse-Rückseite, kam wohl von einem Sturz. Trotzdem keine Probleme bislang. 🙂

Update 30.05.2012: So, nun ist es doch passiert: Nach 2 1/2 Jahren ist das Display ausgefallen und die Langzeitprobleme von vielen Kunden haben sich auch bei mir bemerkbar gemacht. Zur Verteidigung muss ich allerdings sagen, dass das Gerät fast täglich stundenlang im Einsatz war. Auch bei -15° bis +30°C. Soll keine Entschuldigung sein, aber bei den 30 Euro Investition habe ich auch keine Wunder erwartet. Die Tasten funktionierten übrigens weiterhin einwandfrei, die haben also bestens gehalten. Aber der Clip Zip ist schon unterwegs. 🙂


Technische Details Sansa Clip+:

Abmessungen: 35 x 55 x 15 mm
Gewicht: 24g
Dateiformate: MP3, WMA, secure WMA, Ogg Vorbis, FLAC, Hörbücher (Audiobook) und Podcasts
Bildschirm: 1 Zoll
Akku: 10-15 Stunden
Speicher (intern): 2GB | 4GB | 8GB (je nach Modell)
Speicher (extern): bis zu 16GB bzw. wohl auch 32GB MicroSD
Verbindung: USB 2.0 (+ Stromzufuhr)


Links:
Offizielles Sansa Clip+ Forum
(englisch)
Test auf Neuerdings.com (deutsch)
Test auf Gizmondo.com (englisch)
Test auf AnythingbutiPod.com (englisch)
Innenleben auf AnythingbutiPod.com (englisch)

22 Kommentare zu „Test MP3-Player SanDisk Sansa Clip+

  1. eine frage, ich habe einen lehren akku…. wie lange dauert es bis das display wieder ansprinngt?

  2. Schön zu hören. 🙂 Bin jedenfalls weiter zufrieden, das Gerät ist nun über 2 Jahre im Dauereinsatz und hält immer noch das, was es von Anfang an versprochen hat.

  3. Ich habe meinen Sansa Sandisk 2GB (mit 8GB SD Card) erst seit ein paar Wochen, aber ich bin so begeistert dass ich meinem Sohn jetzt auch einen spendiert habe. Guter Blog Post, auch wenn ich ihn erst viel zu spät gefunden habe .

  4. So, habe geradei Alternativen herausgenommen, da diese nicht mehr verfügbar sind. 😉 Aber ich denke, der Clip+ hat, wie schon sein Vorgänger, gezeigt, was einen guten Player ausmacht. Und der Clip Zip steht ja schon in den Starlöchern! 🙂

    @ Thomas: Freut mich zu hören. Hoffentlich wird der Player dir genau so gut gefallen. Ist bei mir jeden Tag 1-2h an.

  5. Bin von Geizhals aus hier gelandet. Großartige Rezension – vielen Dank für diese Hilfe bei meiner Kaufentscheidung!

  6. Habe mir den sandisk sansa clip+ gekauft. Leider ist er doch ein bischen zu leise, kann man die Lautstärke zusätzlich erhöhen und wie ?

  7. Hallo, das kann ich nachvollziehen, ich hatte mal einen bildhübschen mpio FL 100 mit SD-Karten-Support und AAA-Akku, den ich nicht übel fand. Bei einem auswechselbaren Li-Polymer-Akku hat man natürlich den Nachteil, dass ein entsprechender „Öffnungsmechanismus“ eingebaut werden muss, und beim besagten mpio ist dieser auch irgendwann gebrochen. Schade, aber das ist der Nachteil dieser mechanischen Öffnungen.

    Der Clip+ ist jedenfalls unverwüstlich. Ist mir vor ein paar Wochen 10 Steinstufen runtergefallen und ich dachte, das war es nun. Zudem ist dabei die microSD-Karte in hohem Bogen rausgeflogen. 😦 Trotzdem funktioniert er ohne Macken, aber das Gehäuse hat eine kleine Delle. Trotzdem: Das hätte ich nicht gedacht, ist wirklich aus Plastik. Und derzeit an jedem Tag im Einsatz. 🙂

  8. Danke für den detaillierten Bericht. Ich habe mir den Sansa Clip+ 2GB gekauft, weil der auch Ogg abspielt. Bin mit der Akkulaufzeit zufrieden (gefühlte Akkulaufzeit ca. 7 Stunden), stelle mir aber die folgende Frage: Warum gibt es offenbar keinen MP3-Player mit einer Anschlußmöglichkeit für einen auswechselbaren Li-Polymer-Akku? Für meinen Geschmack dürfte der MP3-Player ruhig etwas größer sein, aber bitte mit auswechselbarem Li-Polymer-Akku (aber kein AAA – habe ich schlechte Erfahrungen mit gemacht; AAA-Akkus taugen einfach nichts).

    Also das Gerät ist wohl das Beste für meine Zwecke, das es auf dem Markt derzeit gibt. Dennoch würde ich mir einen Ogg-Player mit auswechselbarem Li-Polymer-Akku wünschen.

  9. So, Rockbox ist nun auch auf dem Clip+ nutzbar und auf jeden Fall eine Bereicherung! Bis jetzt machts richtig viel Spaß, alles aus dem kleinen Gerät rauszuholen und die Einstellungsmöglichkeiten erfüllen wohl jeden Anspruch. Mehr dazu in Kürze.

  10. Danke für den ausführlichen Bericht. Schaue schon etwas länger nach einem geeigneten Player und der Clip+ macht einen guten Eindruck – wenn man den Akku allerdings nicht wechseln kann, ist das für mich fast schon ein KO-Kriterium. Die Hersteller gehen heute wohl wirklich davon aus, dass jeder Kunde gewillt ist, den Player nach 2-3 Jahren wieder zu entsorgen und unnötigen Elektronikmüll zu erzeugen.

  11. Danke für den tollen Bericht. Ich habe in allen punkten die gleichen Erfahrungen gemacht und kann sie bestätigen. Insbesondere die kurze Laufzeit mit Radio und OGG ist etwas enttäuschend. Außerdem ließen sich Dinge wie minimale Lautstärke oder Restzeitanzeige leicht über ein Firmware-update beheben, aber da scheint sandisk nicht die flotteste firma zu sein.

  12. Ach ja, der Equalizer war auch nicht so prall (das hab ich auch von einem anderen gelesen). Merkt man im Benutzermodus ganz gut: Sobald man einen Regler aus der Normalstellung bringt, klingt gleich alles ganz anders.

  13. Seltsame Fehler… Scheint wohl ein defektes Gerät gewesen zu sein.

    Der Cowon iAudio X5L ist halt eine andere Preisklasse. 😉

  14. Bei meinem Clip+ konnte ich die Helligkeit nicht verstellen (genauer: ich konnte die Einstellung ändern, aber keine Auswirkung erkennen) und was absolut gravierend ist: Im MSC-Modus (USB-Massenspeicher) hat er nach jeder USB-Verbindung ewig lange die Datenbank aktualisiert (mit alter und mit neuester Firmware), selbst wenn man überhaupt keine eigenen Daten/Lieder drauf hat (währenddessen ist das Gerät zu nichts zu gebrauchen). Rockbox hingegen (was ich auf dem Clip+ nicht installiert hatte) liest die im Hintergrund ein. Hab den Clip+ am gleichen Abend wieder eingepackt und am nächsten Tag zurückgeschickt.

    Mit der neuen Firmware kann man die Lautstärke nicht mehr hochsetzen, wenn man als Region Europa eingestellt hat. Dann einfach auf Werkseinstellungen zurücksetzen und „Rest der Welt“ auswählen. An die Leistung eines Cowon iAudio X5L kommt er aber längst nicht heran, der kann auch meinen 600-Ohm-Kopfhörer ausreichend befeuern 🙂 Dual-Boot hab ich dort auch, d. h. ich kann wahlweise (langer oder kurzer Druck) Rockbox oder die Original-Firmware starten. Vom gesparten Geld für den Clip+ werde ich dem Cowon neue Akkus spendieren 🙂 Der ist außerdem viel schneller und auch ein mit einigen Erweiterungen und vielen Tabs bestückter Portable Firefox läuft davon zügig. Nur etwas belastend für die Hosentaschen ist er …

  15. Pingback: myDealZ.de
  16. hey, danke für deinen ausführlichen bericht. hat mir sehr bei meiner mp3-player suche geholfen 🙂

  17. So lange man nur MP3s hört, hält der Akku auch ausreichend lange. Kommen aber Radio und OGG dazu, wirds deutlich kürzer. Kannst es ja mal testen und berichten, wie du das so empfindest. 😉

  18. Vielen Dank für die äußerst umfangreiche und im Gegensatz zu vielen anderen auch auf odds and ends eingehende Rezension. Einige der Infos waren mir neu bzw. in den prosaischen Werken der üblichen Verdächtigen nicht derart deutlich herausgestellt. Da meine Anforderungen nahezu identisch sind, kann ich mir das Ding also kaufen 🙂 Einzig der Akku bereitet mir etwas Bauchschmerzen, we’ll see.

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