Blur – im Multiplayer jetzt schon ein Klassiker!


Bizarre Creations war mir schon immer ein sympathischer Verein. Mit Spielen wie Metropolis Street Racer (das „Gran Turismo“ der Dreamcast 😉 ), der Project Gotham Racing Serie (für mich ist Teil 2 der Höhepunkt) und Geometry Wars konnten sie mich immer wieder an den Bildschirm fesseln.

Nun steht das Entwicklerteam, was 2008 von Activision aufgekauft wurde, in der Kreide, weil die Verkaufszahlen mehr als enttäuschend ausgefallen sind. Bizarre soll nun eventuell ganz geschlossen oder zumindest verkauft werden. Und dabei ist ihnen mit Blur ein wahres Multiplayer-Meisterwerk gelungen…
„Mario Kart für Erwachsene!“ hört man so ziemlich überall, wenn man sich über Blur informiert. Und richtig ist: Blur ist weit weniger ein „reales Rennspiel“, obwohl man für die im Spiel bedindlichen Fahrzeuge Originallizenzen verwendet. Blur ist im Grunde genommen ein Fun-Racer, eine Mischung aus PGR und Mario Kart. Jeder, der mal Mario Kart gespielt hat, weiß, dass der SP-Modus nur ein „Kennenlernen“ darstellt. So richtig ab geht es immer erst gegen menschliche Spieler und mutiert Blur zum zeitlosen Klassiker!

Es gibt fast unbegrenzte Einstellungsmöglichkeiten für den Host, was eine Spielesession angeht, dazu aber später mehr. Zudem hat man sich daüfr entschieden, die Engine so gut es geht an einen 4-Spieler-Splitscreen anzupassen und dabei 20 Fahrzeuge auf den Screen zu zaubern – ohne Ruckelorgie oder Slowdowns. Das hat seinen Preis, denn Blur sieht nicht so famos aus wie Forza Motorsport 3 oder andere Rennspielkracher. Aber vieles wird durch die Effekte und den Stil entschädigt. Durch die zahlreichen Lichteffekte und die vielen Nachstrecken ist es den Entwicklern gelungen, dass Blur auf den ersten Blick exzellent aussieht und trotzdem die Anforderungen im Multiplayer-Bereich gerecht wird.

Zurück zu den Einstellungsmöglichkeiten. Man kann fast alles einstellen und damit auch manuell für die richtige Balance sorgen. Wobei man sagen muss, dass Blur schon so ein sehr ausgeglichenes MP-Erlebnis ist. Es macht deshalb so unglaublich viel Spaß, sich gegenseitig die Energiesymbole um die Ohren zu schlagen und trotzdem das Fahrerfeld nicht aus den Augen zu verlieren. Es gibt keinerlei übermächtige Items, die man nicht kontern könnte und trotzdem bleibt das Spiel zu jederzeit spannend, weil es eine Option für den berüchtigten „Gummibandeffekt“ gibt. Vorbildlich, dass dieser auch komplett abgeschaltet werden kann (!).

Was zur puren Spielspaßdroge wird, sind vor allen Dingen die einfachen Rundkurse, bei denen der taktische Einsatz der Items perfektioniert werden, so wie man das vom guten alten Mashed gewohnt ist. Zieht man die Mario Kart Parallele fällt einem spontan der Baby Park Rundkurs ein – genial einfach, einfach genial! Wer den spielerischen Anspruch steigern will, nimmt schwierigere Kurse, wobei die Steuerung nie einen Simulationscharakter erreicht und jederzeit beherrschbar bleibt.

Und: Es gibt auch einen Netzwerkmodus! Mit zwei Konsolen kann man wunderbar im Splitscreen zu viert um die Wette rasen – inkl. KI-Gegnern! Ein Freudenfest, denn dieses Feature steht bei zahlreichen Publishern immer auf der Streichliste, siehe EA mit Burnout: Hot… äh… Need for Speed: Hot Pursuit. Wenn also irgendwann die Server abgeschaltet werden, wird Blur weiterleben. Offline oder im Netzwerk. Dann also, wenn Hot Pursuit nur noch eine zum Vergleich langweilige SP-Karriere bieten wird. Dass überhaupt noch ein 4-Spieler-Splitscreen-Modus eingesetzt wird, ist überraschend, da dieses Feature seine Hochzeit beim N64 hatte – und danach konsequent gegen Online-Erfahrungen eingetauscht wurde. Aber jeder weiß ja, wie auf einer LAN gebrüllt wird. Dieser Erlebnischarakter kann kein Online-Spiel auch nur annähernd erreichen – aber Konsolen zusammenstöpseln und 16 Flatscreens aufstellen ist natürlich auch eine andere Dimension, als sich nur kurz mal auf einem Server einzuloggen. 😉

Also Fazit kann nur gesagt werden: Danke Bizarre. Danke für diesen fantastischen MP-Racer, der nahtlos die Tradition großartiger Fun-Racer wie Mashed oder Mario Kart fortführt, aber ohne kindliche Aufmachung auskommt. Vielleicht wurde das den VKZ zum Verhängnis, was sehr schade wäre, aber vielleicht erkennt ja ein Publisher das Potenzial und kann mit Blur 2 diesen Weg fortführen – auch wenn der Bedarf nach dem X-ten 3D-Shooter höher ausfallen wird.

Ein Kommentar zu „Blur – im Multiplayer jetzt schon ein Klassiker!

  1. Hallo Leute, wir spielen jeden Samstag um 14:00 Uhr Blur im Online-Modus, jeder gegen jeden. Geht einfach auf > Mehrspieler -> Online-> Blur Events -> Gefechtsrennen und zockt mit.

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