Die Wayback-Machine des Internet-Archives ist ein wundervolles Tool. Mir ihr kann man, so fern es einen Snapshot gab, zurück in die Zeit reisen und sich Webseiten anschauen, wie sie anno dazumal im Internet dargestellt wurden. So sah z.B. Google im November 1998 aus. Oder der Nintendo.com im Dezember 1996. Und wer kennt noch die alte SEGA.com Seite, in diesem Fall von November 1996?
Es ist eine wunderbare Zeit zurück, denn es lassen sich viele Links noch anklicken. Ziemlich faszinierend, in diese alte Welt einzutauchen! Aber auch für Recherche-Zwecke lohnt sich die Sache massiv.
Eine weitere Recherche-Quelle ist das Usenet. Dieses alte Newsgroups-Archiv ist Gold wert, wenn man die Stimmung von damals einfangen möchte. Um an die alten Beiträge heranzukommen, nutze ich viel Google Groups, die ja große Teile des Usenets übernommen haben. Man kann nur hoffen, dass Google im Social Media Wahn nicht auf die Idee kommen, diesen wichtigen Internetfundus irgendwann mal abzuschießen.
Auch das Usenet Archive im Internet Archive kann man sich runterladen (2GB!), ist natürlich aber nicht so komfortabel wie die Google Groups Suche.
Es finden sich auch einige Seiten im Netz, die alte Zeitschriften einscannen und online bereit stellen (u.a. habe ich hier mal eine Liste erstellt). Richtig klasse die diese tolle Zusammenstellung an Hilfe-Seiten zum Thema in der Wikipedia.
Nun gibt es zahlreiche Fälle, wo die Archive des Internets unabdingbar sind. Gerade dann, wenn sich Verlage oder Hersteller dazu entscheiden, den „alten Müll“ wegzuwerfen. Das geschieht vor allen Dingen beim Relaunch von Webseiten, so geschehen bei der M!Games aka Maniac.
Die Maniac ist eine der ältesten Spielezeitschriften in Deutschland. Es war nie meine Lieblingszeitschrift, ich fand einige Reviews einfach zu abgehoben und übertrieben negativ. Was ich aber zu schätzen gelernt habe, war das alte Review Portal: Maniac Archiv. Das ist dann irgendwann 2008 von der Webseite geflogen und wurde dann in einem Oldhome-Verzeichnis zur Verfügung gestellt.
Aber auch dieses wurde irgendwann eingestampft. Das Problem der Maniac: Da es mit dem Quasi-Nachfolger M!Games eine Nachfolgezeitschrift gibt, gibt es auch keine Abmachung mit Archiv-Seiten. Ergo: Weder auf Ninretro, noch auf Kultboy finden sich die Scans.
Immerhin bietet Kultmags die kompletten Zeitschriften, allerdings ohne Datenbank zum suchen, denn so muss ich erst einmal herausbekommen, in welcher Ausgabe ein Test erschienen ist. Und es fehlen einige Ausgaben von 1994 und der komplette Jahrgang 1995.
Das Maniac-Archiv ist damit nur noch über das Internet Archive aufrufbar und leider gehen auch einige Links nicht mehr (z.B. wipEout 2097, obwohl theoretisch 3 Snapshots verfügbar sein sollen). Trotzdem: In den alten Zeiten schmökern macht Spaß und auch wenn es heutzutage mit YouTube und Co. Vergleichsvideos gibt, so möchte ich doch manchmal auch die Stimmung von damals einfangen oder wiedergeben und das geht natürlich mit den alten Quellen authentischer. 😉